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Objekt
Bildrechte
| Alternativtitel Deutsch: | Anbetung der Hirten |
| Titel in Originalsprache: | Geboorte van Christus |
| Titel in Englisch: | Adoration of the Shepherds; Nativity |
| Datierung: | 1485 bis 1490 |
| Ursprungsregion: | altniederländischer Raum |
| Lokalisierung: | USA; Cleveland; Museum of Art |
| Lokalisierung (Detail): | Leonard C. Hanna, Jr. Fund 1958.320; 112 Northern Renaissance |
| Medium: | Tafelbild |
| Material: | Öl |
| Bildträger: | Holz |
| Maße: | Höhe: 85,2 cm; Breite: 59,7 cm |
| Maße Anmerkungen: | gerahmt 102,5 x 76 x 7,5 cm |
| Ikonografische Bezeichnung: | Geburt Christi |
| Iconclass: | 73B25 – adoration of the Christ-child by the shepherds; Mary and Joseph present |
| Signatur Wortlaut: | ohne |
| Datierung Wortlaut: | ohne |
| Auftraggeber/Stifter: | unbekannt |
| Provenienz: | möglicherweise aus einer russischen Sammlung; 1898 Richard von Kauffmann Berlin; Walter von Pannwitz, Berlin; 1917 Frau C. von Pannwitz, Hartekamp bei Haarlem |
| Zugänglichkeit zum Entstehungszeitpunkt: | unbekannt |
Bildnis 1
Bildrechte
| Lokalisierung im Objekt: | erste Figur von links |
| Ausführung Körper: | Ganzfigur kniend |
| Ausführung Kopf: | Dreiviertelporträt |
| Ikonografischer Kontext: | Hirtenfigur in der Szene der Geburt Christi |
| Blick/Mimik: | verinnerlichter Blick Richtung rechts |
| Gesten: | Gebetshaltung |
| Körperhaltung: | kniend; nach rechts ausgerichtet |
| Interaktion/Raum-, Bildraumbeziehung/ Alleinstellungsmerkmal: | vom linken Bildrand überschnitten; einziger Hirte, der sich im Bereich der Vordergrundhandlung befindet |
| Attribute: | Stab |
| Zugeordnete Bildprotagonisten: | weitere Hirten im Hintergrund |
Forschungsergebnis: David, Gerard
| Künstler des Bildnisses: | David, Gerard |
| Status: | weitgehend anerkannt |
| Status Anmerkungen: | Das Prädikat „weitgehend anerkannt“ ergibt sich aus nur zwei Forschungsbeiträgen. |
| Typ | Autor/in | Jahr | Referenz | Seite | Anmerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Erstzuschreibung | Sulzberger | 1955 | Sulzberger 1955 – Autoportraits de Gérard David | 176–178 | - |
| Bejahend | Hall | 1963 | Hall 1963 – Portretten van Nederlandse beeldende kunstenaars | 75 | - |
Sulzberger bestätigt 1955 Destrées Identifizierung eines Selbstbildnisses in der Anbetung der Könige in Brüssel und leitet darauf aufbauend die These ab, dass sich David bereits im Frühwerk in der Anbetung der Könige in Cleveland in Form eines Selbstbildnisses verewigt habe. Entsprechend der von Destrée angestellten Charakterisierung von David sei eine Selbstdarstellung des Malers in der Figur des betenden, jugendlichen Hirten am linken Bildrand möglich. Diese wirke fromm und traurig.1
1963 nimmt Hall das Bildnis in seine Sammlung niederländischer Selbstporträts auf.2
Ein betender Hirte
Sulzberger fokussiert in ihrer These, die in der Forschungslandschaft kaum Beachtung fand, auf die emotionale Ausstrahlung des Hirten, der fromm und traurig wirke. Psychologisierenden Identifikationsargumenten ist mit Vorsicht zu begegnen; zudem ist zu berücksichtigen, dass eine solche Charakterisierung der Gemütsverfassung eines betenden Hirten angesichts der Geburt des Heilands, die die Passion vorwegnimmt, nicht widersprüchlich ist. Die Ausstrahlung des Hirten erinnert an eine Vielzahl von Figuren im Oeuvre von David, dazu gehört u. a. auch ein Hirte in der Geburt Christi in Budapest, der ebenfalls als Selbstdarstellung thematisiert ist. Wie in der Tafel in Budapest ist auch der Hirte in Cleveland als ein im ikonografischen Kontext des Gemäldes verankertes Moment zu verstehen1 – von der Idee, dass es sich dabei um Rollenporträts des Malers handeln könnte, wird an dieser Stelle Abstand genommen.2
Verweise
Zum Gemälde weiterführend vgl. u. a. Ainsworth 1998, 102f, 109–114; Miegroet 1989, 274–276.↩︎
Zu weiterführenden Argumenten zur Figur vgl. den Katalogbeitrag zur Anbetung in Budapest.↩︎
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Geburt Christi (Katalogeintrag), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/katalogeintrag/david-gerard-geburt-christi-cleveland-1485-bis-1490-cleveland-museum-of-art/ (05.12.2025).