Christus am Ölberg

Frueauf d. J., Rueland

vor 1500

Österreich; Klosterneuburg; Stiftsmuseum

Objekt

Bildrechte
Detailtitel:Christus am Ölberg (Teil von: Johannes/Passionsaltar)
Alternativtitel Deutsch:Gebet Jesu am Ölberg
Titel in Originalsprache:Christus am Ölberg
Titel in Englisch:St. John and Passion Altarpiece; Christ on the Mount of Olives
Datierung: vor 1500
Anmerkungen zur Datierung:1498/99; ausgeführt in der online Datenbank des Imareal
Ursprungsregion:deutschsprachiger Raum
Lokalisierung:Österreich; Klosterneuburg; Stiftsmuseum
Lokalisierung (Detail):Inventarnummer: GM 77
Medium:Altarflügel; Tafelbild
Material:Tempera
Bildträger:Holz (Fichte)
Maße: Höhe: 74 cm; Breite: 43 cm
Ikonografische Bezeichnung:Christus am Ölberg
Iconclass:73D312 – Christ's prayer in the Garden of Gethsemane during the night
Signatur Wortlaut:R [F]
Datierung Wortlaut:14[..]
Signatur/Datierung Position:monogrammiert, datiert: in der rechten unteren Ecke; durch Beschneidung fragmentiert
Auftraggeber/Stifter:vermutlich im Auftrag des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg
Provenienz:Seit 1821 in den Klosterneuburger Stiftssammlungen dokumentiert. Zum ursprünglichen Aufstellungsort fehlt eine gesicherte Quellenlage, weiterführende Hinweise hierzu fasst Blauensteiner zusammen.
Zugänglichkeit zum Entstehungszeitpunkt:unbekannt

Die Bildtafel ist sowohl in der Höhe als auch in der Breite beschnitten.1 Zur Fragmentierung der Tafel und folglich auch der Datierung,2 zum Stifter3 und zur Provenienz.4

Verweise

  1. Blauensteiner 2017, 169.↩︎

  2. Ebd., 170. Zu Signaturen und Monogrammen im Frueauf-Kreis vgl. Kohn 2017.↩︎

  3. Zur Quellenlage zu Rueland Frueauf d. J. auch hinsichtlich seiner Verbindung zum Stift Klosterneuburg vgl. Grall 2017.↩︎

  4. Blauensteiner 2017, 169, 176.↩︎

Bildnis 1

Bildrechte
Lokalisierung im Objekt:erste Figur von links
Ausführung Körper:Ganzfigur sitzend
Ausführung Kopf:im Profil
Ikonografischer Kontext:Rollenporträt in Gestalt eines Apostels
Blick/Mimik:Augen nicht sichtbar
Gesten:Hände nicht sichtbar
Körperhaltung:aufrecht sitzend; Kopf himmelwärts gerichtet; rechtes Bein ausgestreckt
Interaktion/Raum-, Bildraumbeziehung/ Alleinstellungsmerkmal:stark vom Bildrand und dem davor angeordneten Apostel überschnittene Figur am äußerst linken Bildrand; Teil der Dreiergruppe von Aposteln
Zugeordnete Bildprotagonisten:vor ihm sitzender/schlafender hl. Petrus in heller Kleidung, daneben sitzender/schlafender hl. Johannes Evangelist in rotem Gewand

Forschungsergebnis: Frueauf d. J., Rueland

Künstler des Bildnisses:Frueauf d. J., Rueland
Status:Einzelmeinung
Typ Autor/in Jahr Referenz Seite Anmerkungen
Erstzuschreibung Krabichler 2024 Krabichler 2024 – Vor aller Augen 220 -

Krabichler (2024) bezieht den schwarz gekleideten Apostel am Bildrand auf weitere schwarz gekleidete Protagonisten in der Enthauptung des Johannes unter denen sich ein mögliches Selbstporträt befindet. Zudem vergleicht sie die Tafel mit einem Gemälde gleichen Inhalts und ähnlichem kompositorischem Aufbau von Frueauf d. Ä., dem Vater des Malers. Auf letzterem befindet sich in der Präfiguration des Apostels eine Signatur am Gewand (RVULA). In Weiterführung der These Kohns, nach der es sich bei Monogrammen und Signaturen der Maler aus der Frueauf-Werkstatt um selbstdarstellende Mittel handle, resümiert Krabichler, dass der Jüngere die Signatur des Älteren in eine „verschleierte Signatur in Porträtform“ abgewandelt haben könnte. Erhärtet wird die Überlegung durch die Beobachtung, dass es sich bei der Ölbergdarstellung um das einzige Gemälde des Passionszyklus des Klosterneuburger Altars handelt, in dem Frueauf d. J. auch ein Monogramm einbrachte.1

Verweise

  1. Krabichler 2024, 220.↩︎

„R“ wie Rueland

Ein Vergleich mit einer schwarz gekleideten Selbstporträtfigur in der Enthauptung des Johannes sowie die aus den bisher thematisierten Selbstdarstellungen Ruelands abgeleitete These, der Maler habe einen Bart getragen, führen zu der Annahme, dass der Apostel am rechten Bildrand als kryptomorphe Anspielung auf den Maler Frueauf d. J. zu verstehen ist – und in weiterer Folge als Verweis auf eine Signatur seines Vaters, Frueauf d. Ä. Dabei handelt es sich nicht um einen Vorschlag für ein Selbstbildnis im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr um die Möglichkeit einer symbolischen, bildhaften Signatur.1

Verweise

  1. Vgl. Forschungsstand.↩︎

Literatur

Blauensteiner, Björn: Kat. 12/1–8. Rueland Frueauf d. J. Flügeltafeln eines Johannes- und Passionsaltars, vor 1500, in: Rollig, Stella/Blauensteiner, Björn (Hg.): Rueland Frueauf d. Ä. und sein Kreis (Ausstellungskatalog, Wien, 23.11.2017–11.03.2018), München u. a. 2017, 169–181.
Grall, Michael: Rueland Frueauf d. J., in: Rollig, Stella/Blauensteiner, Björn (Hg.): Rueland Frueauf d. Ä. und sein Kreis (Ausstellungskatalog, Wien, 23.11.2017–11.03.2018), München u. a. 2017, 163–168.
Kohn, Renate: Die Werke des Frueauf-Kreises aus paläografischer Sicht, in: Rollig, Stella/Blauensteiner, Björn (Hg.): Rueland Frueauf d. Ä. und sein Kreis (Ausstellungskatalog, Wien, 23.11.2017–11.03.2018), München u. a. 2017, 66–70.
Krabichler, Elisabeth: Vor aller Augen. Das integrierte Selbstporträt als Metabild in der Frühen Neuzeit (Dissertation, Universität Innsbruck), Innsbruck 2024.

Zitiervorschlag: