Wandbild in einer Loggia des Bischofspalastes

Gatta, Bartolomeo della

letztes Drittel 15. Jahrhundert

Italien; Arezzo; Palazzo vescovile; zerstört

Objekt

Bildrechte
Datierung: letztes Drittel 15. Jahrhundert
Ursprungsregion:italienischer Raum
Lokalisierung:Italien; Arezzo; Palazzo vescovile; zerstört
Lokalisierung (Detail):Palazzo vescovile, Loggia
Medium:Wandbild
Bildträger:Wand
Ikonografische Bezeichnung:unbekannt
Auftraggeber/Stifter:Gentile de’ Becchi (Bischof von Arezzo 1473–1497)
Provenienz:wahrscheinlich während der Renovierung des Gebäudes unter Bischof Pietro Usimbardi Ende des 16. Jahrhunderts zerstört

Zur Zerstörung des Werks.1

Verweise

  1. Martelli 2013, 98.↩︎

Bildnis 1

Bildrechte
Lokalisierung im Objekt:unbekannt
Ausführung Körper:unbekannt
Ausführung Kopf:unbekannt
Ikonografischer Kontext:unbekannt
Blick/Mimik:unbekannt
Gesten:unbekannt
Körperhaltung:unbekannt
Interaktion/Raum-, Bildraumbeziehung/ Alleinstellungsmerkmal:unbekannt
Formale Besonderheiten:unbekannt
Zugeordnete Bildprotagonisten:Vasari zufolge porträtierte Bartolomeo della Gatta in der Loggia den Bischof von Arezzo, dessen Vikar und dessen Notar Ser Matteo Francini sowie sich selbst und einige Kanoniker der Stadt.

Zu den Identifizierungen von Vasari.1

Verweise

  1. Vasari (hg. von Milanesi 1878), 217.↩︎

Forschungsergebnis: Gatta, Bartolomeo della

Künstler des Bildnisses:Gatta, Bartolomeo della
Status:weitgehend anerkannt
Status Anmerkungen:Das Selbstbildnis ging früh verloren und ist kaum dokumentiert. Dennoch folgen die wenigen ForscherInnen, die sich zum Selbstbildnis äußern, Vasaris Vorschlag, hier ein Selbstbildnis anzunehmen.
Typ Autor/in Jahr Referenz Seite Anmerkungen
Erstzuschreibung Vasari (hg. von Milanesi 1878) 1550/68 Vasari 1878 – Le vite de' più eccellenti 217 -
Bejahend Prinz 1966 Prinz 1966 – Vasaris Sammlung von Künstlerbildnissen 97 -
Bejahend Melani/Spagnolo 2008 Melani, Spagnolo 2008 – Il Quattrocento aretino di Vasari 17 -
Bejahend Martelli 2013 Martelli 2013 – Bartolomeo della Gatta 24 (Anm. 5), 65f, 98 (Anm. 176) -

Vasari (1550/1568) zählt eine Reihe von Persönlichkeiten auf, die Bartolomeo della Gatta in einer Loggia des Bischofspalastes von Arezzo porträtiert haben soll – neben dem Bischof von Arezzo, dessen Vikar und dessen Notar Ser Matteo Francini habe der Maler auch einige Kanoniker der Stadt und sich selbst dargestellt.1

Prinz (1966) präsentiert das Selbstbildnis della Gattas im Bischofspalast von Arezzo als gegeben. Da Vasari es kannte, hält Prinz es auch für möglich, dass nach diesem Vorbild der Porträtholzschnitt in den Viten gestaltet wurde.2

Melani und Spagnolo (2008) stimmen der Einschätzung von Prinz zu.3

Martelli (2013) ist der Ansicht, dass Vasari das verlorene Selbstbildnis della Gattas nicht nur als Vorlage für das Vitenbildnis, sondern auch für das Porträt in der Camera della Fama e delle Arti in der Casa Vasari in Arezzo verwendete, wo della Gatta als einer der für Arezzo wichtigen Maler abgebildet wurde.4

Verweise

  1. Vasari (hg. von Milanesi 1878), 217.↩︎

  2. Prinz 1966, 97. Eine Abbildung des Vitenbildnisses findet sich ebd.↩︎

  3. Melani/Spagnolo 2008, 17.↩︎

  4. Martelli 2013, 24 (Anm. 5), 65f, 98 (Anm. 176).↩︎

Kaum zu beurteilen

Nichts spricht dagegen, dass Bartolomeo della Gatta ein Selbstbildnis im Bischofspalast von Arezzo hinterließ – allerdings ist das Werk, das bereits nach ca. 100 Jahren zerstört wurde, so schlecht dokumentiert, dass keine weiteren Aussagen dazu getroffen werden können. Auch Vasari bleibt in seinen Ausführungen sehr vage.

Die bei Vasari gedruckten Künstlerporträts beruhen nicht immer auf Bildnissen oder Selbstbildnissen, die auch tatsächlich in den Viten erwähnt werden. Das Bildnis, das der Vita von Bartolomeo della Gatta vorangestellt ist, zeigt einen im Profil dargestellten Mann mit markanter Nase und dichtem Haarkranz unter einer Mütze. Dass das Bildnis auf dem von Vasari in der Vita erwähnten Selbstbildnis in Arezzo basiert, wie Prinz und Martelli vorschlagen, ist nicht mehr als eine Vermutung.

Literatur

Martelli, Cecilia: Bartolomeo della Gatta. Pittore e miniatore tra Arezzo, Roma e Urbino, Firenze 2013.
Melani, Margherita/Spagnolo, Maddalena: Il Quattrocento aretino di Vasari, in: Fornasari, Liletta/Gentilini, Giancarlo/Giannotti, Alessandra (Hg.): Arte in terra d'Arezzo. Il Quattrocento, Florenz 2008, 13–22.
Prinz, Wolfram: Vasaris Sammlung von Künstlerbildnissen. Mit einem kritischen Verzeichnis der 144 Vitenbildnisse in der zweiten Ausgabe der Lebensbeschreibungen von 1568, in: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, 12. Jg. 1966, Beiheft, 1, 3–158.
Vasari, Giorgio: Le vite de' più eccellenti pittori, scultori ed architettori. Tomo III (Le opere di Giorgio Vasari, 3), hg. von Gaetano Milanesi, Florenz 1878.

Zitiervorschlag: