Sieben Heilige
Lippi, Fra Filippo
Vereinigtes Königreich; London; The National Gallery
Inhaltsverzeichnis
Objekt
Bildrechte
| Detailtitel: | Sieben Heilige (Teil von: eines von zwei zusammengehörenden Lünettenbildern, das andere zeigt eine Verkündigung (ebenfalls in der National Gallery, London, (NG666)) |
| Alternativtitel Deutsch: | Sieben männliche Heilige |
| Titel in Originalsprache: | Sette Santi; Sacra conversazione |
| Titel in Englisch: | Seven Saints; Sts Francis, Lawrence, Cosmas or Damian, John the Baptist, Damian or Cosmas, Anthony Abbot and Peter Martyr |
| Datierung: | um 1450 bis 1453 |
| Ursprungsregion: | italienischer Raum |
| Lokalisierung: | Vereinigtes Königreich; London; The National Gallery |
| Lokalisierung (Detail): | Inventarnummer: NG667 |
| Medium: | Tafelbild |
| Material: | Eitempera |
| Bildträger: | Holz |
| Maße: | Höhe: 68 cm; Breite: 152,8 cm |
| Maße Anmerkungen: | Lünettenform |
| Ikonografische Bezeichnung: | Sieben sitzende männliche Heilige |
| Iconclass: | 11H(...)0 – male saints (with NAME) - male saint represented in a group |
| Signatur Wortlaut: | ohne |
| Datierung Wortlaut: | ohne |
| Auftraggeber/Stifter: | Auftrag der Medici, möglicherweise gedacht als Supraporte |
| Provenienz: | ursprünglich im Palazzo Medici Riccardi in Florenz, später im Besitz von Alexander Barker, 1861 von der National Gallery erworben |
| Zugänglichkeit zum Entstehungszeitpunkt: | unbekannt |
Bildnis 1
Bildrechte
| Lokalisierung im Objekt: | erste Figur von rechts |
| Ausführung Körper: | Ganzfigur sitzend |
| Ausführung Kopf: | Dreiviertelporträt |
| Ikonografischer Kontext: | als hl. Petrus der Märtyrer |
| Blick/Mimik: | verinnerlichter Blick nach unten aus dem Bild |
| Gesten: | Figur hält mit ihrer linken Hand ein Buch aufgestellt auf ihrem rechten Oberschenkel; ihr Kopf ist in ihre rechte Hand gestützt, der rechte Arm ruht auf dem Buch |
| Körperhaltung: | sitzend, leicht nach vorne gebeugt |
| Interaktion/Raum-, Bildraumbeziehung/ Alleinstellungsmerkmal: | die Figur sitzt wie die übrigen Heiligen auf einer marmornen Bank; sie überschneidet den neben ihr sitzenden hl. Antonius den Großen, der mit ihr zu kommunizieren scheint; die Figur bildet mit dem hl. Franziskus, der die Heiligengruppe am gegenüberliegenden Bildrand abschließt, eine optische Klammer |
| Attribute: | Buch im Schoß, Schwert im Kopf |
| Kleidung: | Dominikanerhabit; beim rechten Bein der Figur dürfte das hellere Untergewand zum Vorschein kommen; einzige Figur, deren Füße sichtbar, aber nicht nackt sind |
| Sonstiges: | Heiligenschein |
| Zugeordnete Bildprotagonisten: | Teil einer Gruppe von sieben männlichen Heiligen; zugehörig insbesondere den vier Heiligen, die links und rechts die hervorgehobene Mittelgruppe von drei Heiligen flankieren |
Forschungsergebnis: Lippi, Fra Filippo
| Künstler des Bildnisses: | Lippi, Fra Filippo |
| Status: | Einzelmeinung |
| Status Anmerkungen: | Rossis Vorschlag wurde in der Forschung nicht aufgenommen. |
| Andere Identifikationsvorschläge: | hl. Petrus der Märtyrer |
| Typ | Autor/in | Jahr | Referenz | Seite | Anmerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Skeptisch/verneinend | Borsook | 1981 | Borsook 1981 – Cults and Imagery at Sant' | 169f |
Detailsindirekte Ablehnung
|
| Erstzuschreibung | Rossi | 2012 | Rossi 2012 – I pittori fiorentini del Quattrocento | 164 | - |
Borsook (1981) bezieht sich im Rahmen ihrer Argumentation gegen den Vorschlag, ein Selbstbildnis Fra Filippos in dem Mönch mit aufgestützter Hand links vorne in der Marienkrönung zu sehen, auf die Figur des Petrus in Sieben Heilige. Die Haltung der beiden Figuren sei vergleichbar und auffällig, sie würden sich jedoch ansonsten nicht ähneln und Fra Filippo verwende diese Pose öfter, ohne dass sie als Anzeichen für ein Selbstbildnis gedeutet werden könnte.1
Rossi (2012) gibt an, dass im hl. Petrus dem Märtyrer ganz rechts im Bild ein bislang von der Forschung noch nicht erkanntes Selbstbildnis Fra Filippos zu finden sei.2
Verdächtige Pose?
Rossi begründet seinen sicher vorgetragenen Vorschlag, im hl. Petrus dem Märtyrer ein Selbstbildnis Fra Filippos zu sehen, nicht. Möglicherweise fiel dem Autor die Haltung des Heiligen mit dem in die Hand gestützten Kopf auf, die Fra Filippo mehrfach für Selbstbildnisse verwendet haben könnte (siehe die vermuteten Selbstbildnisse in der Marienkrönung, in der Pala Barbadori und in der Disputation in der Synagoge sowie die Vorbemerkung zum Künstler).1 Dies allein dürfte jedoch für eine Identifizierung nicht ausreichen, liegt es doch nahe, dass der Maler die Pose nicht exklusiv für seine Selbstbildnisse verwendete, sondern auch für andere Figuren einsetzte, wenn ihm dies passend erschien. Der hl. Petrus sieht anderen möglichen Selbstbildnissen Fra Filippos, etwa jenem links unten in der Marienkrönung, zwar nicht unähnlich, insgesamt scheint es dennoch eher unwahrscheinlich, dass Fra Filippo sich in dieser Tafel selbst porträtierte.
Verweise
Diesen Vergleich stellte bereits Borsook 1981, 169f an, die jedoch in keiner der Figuren ein Selbstbildnis sieht.↩︎
Literatur
Zitiervorschlag:
Gstir, Verena: Sieben Heilige (Katalogeintrag), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/katalogeintrag/lippi-fra-filippo-sieben-heilige-um-1450-bis-1453-london-the-national-gallery/ (05.12.2025).