Inhaltsverzeichnis
Objekt
Bildrechte
| Titel in Originalsprache: | Adorazione dei Magi |
| Titel in Englisch: | Adoration of the Magi |
| Datierung: | um 1475 bis 1480 |
| Ursprungsregion: | italienischer Raum |
| Lokalisierung: | Italien; Florenz; Gallerie degli Uffizi |
| Lokalisierung (Detail): | Inventarnummer: 1890.494 |
| Medium: | Tafelbild |
| Material: | Tempera |
| Bildträger: | Holz |
| Maße: | Höhe: 101 cm; Breite: 217 cm |
| Ikonografische Bezeichnung: | Drei Könige (Anbetung und Zyklus der Magier): Anbetung der Magier oder Könige |
| Iconclass: | 73B57 – adoration of the kings: the Wise Men present their gifts to the Christ-child (gold, frankincense and myrrh) |
| Signatur Wortlaut: | ohne |
| Datierung Wortlaut: | ohne |
| Auftraggeber/Stifter: | Compagnia dei Magi, Florenz (?) |
| Provenienz: | Seit 1784 im Inventar der Uffizien. |
| Zugänglichkeit zum Entstehungszeitpunkt: | unbekannt |
Möglicherweise handelt es sich beim Auftraggeber um die Compagnia dei Magi.1
Verweise
Vgl. etwa Padoa Rizzo 1987, 11; zur Provenienz vgl. Gabrielli 2007, 156. Eintrag im Online-Katalog der Uffizien: https://catalogo.uffizi.it/it/29/ricerca/detailiccd/1181182/.↩︎
Bildnis 1
Bildrechte
| Lokalisierung im Objekt: | etwas links der Bildmitte; ca. dritte Figur links hinter dem am weitesten links stehenden König; links hinter einem Mann mit orangeroter Kopfbedeckung und ebensolchen Beinkleidern, der wie das vorgeschlagene Selbstbildnis aus dem Bild blickt |
| Ausführung Körper: | Kopfbild |
| Ausführung Kopf: | Dreiviertelporträt |
| Ikonografischer Kontext: | im Gefolge der hl. drei Könige |
| Blick/Mimik: | direkter Blick aus dem Bild |
| Gesten: | Hände nicht sichtbar |
| Körperhaltung: | stehend |
| Interaktion/Raum-, Bildraumbeziehung/ Alleinstellungsmerkmal: | Figur stark überschnitten von umgebenden Figuren; Teil einer isokephalen Reihe |
| Kleidung: | einfache schwarze Kopfbedeckung |
| Zugeordnete Bildprotagonisten: | Figur unmittelbar rechts des Selbstbildnisses blickt ebenfalls aus dem Bild; zweite Figur rechts blickt in die Richtung des Selbstbildnisses und zeigt in dessen Richtung; Figur links vor dem Selbstbildnis (mit dem Betrachter zugewandter offener Handfläche) thematisiert als unbekannte Person, die von Rosselli auch im Letzten Abendmahl in der Sixtinischen Kapelle porträtiert wird; Figur im Profil nochmals links davor (mit roten Beinkleidern) vorgeschlagen als Sigismondo Malatesta |
Zu Identifizierungsvorschlägen weiterer Figuren: Figur links vor dem Selbstbildnis als unbekannte Person, die sich im Letzten Abendmahl wiederholt,1 Figur im Profil links davor als Sigismondo Malatesta.2
Forschungsergebnis: Rosselli, Cosimo
| Künstler des Bildnisses: | Rosselli, Cosimo |
| Status: | Einzelmeinung |
| Status Anmerkungen: | Im Zuge dieses Forschungsprojekts als eine als mögliches Selbstbildnis zu diskutierende Figur vorgeschlagen. |
| Typ | Autor/in | Jahr | Referenz | Seite | Anmerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Erstzuschreibung | Gstir | 2021 | - | - | - |
Nicht zu ignorieren
Im Zuge der Recherchen zu Cosimo Rosselli fiel die hier diskutierte Figur in der Anbetung der Könige zunächst aufgrund ihres Blicks aus dem Bild und ihrer Ähnlichkeit zu den vorgeschlagenen Selbstbildnissen in der Bergpredigt und in Sant’Ambrogio ins Auge, wobei angemerkt werden muss, dass in den zur Verfügung stehenden Abbildungen die auffällig grünliche Augenfarbe „Rossellis“ in der Anbetung der Könige nicht festgestellt werden konnte. Ob hier die Restaurierungsgeschichte, die mit Ausnahme der jüngsten Restaurierung in den 1990er Jahren eher unglücklich verlaufen sein dürfte,1 eine Rolle spielt, kann nicht beurteilt werden.
In Einklang mit den angesprochenen in der Forschung seit längerem diskutierten Selbstbildnissen lassen sich auch die Kleidung (einfach, schwarz, schwarze Kopfbedeckung), die Verortung (in einer eng stehenden Gruppe von Männern) sowie die Porträtform (Kopfbild, Dreiviertelansicht) bringen.
Nirgends sonst im Bild wird so auffällig gestikuliert wie von den vier das mögliche Selbstbildnis umgebenden Männern. Naheliegend ist, diese Gesten als Hinweise auf das sakrale Geschehen, das sich unmittelbar rechts von ihnen entfaltet, zu interpretieren. Gleichzeitig entsteht ein Reigen der Handhaltungen, der über die drei ausgestreckten Zeigefinger der Profilfigur, der orangerot gekleideten Figur und der rechten Figur mit schwarzer Kopfbedeckung in einer Schleife zur hier diskutierten Figur führt.
Für ein mögliches Selbstbildnis spricht zudem die Ikonografie: Darstellungen der Anbetung der hl. drei Könige sind einer der bevorzugten Orte für integrierte Selbstbildnisse. Schließlich befände sich Rosselli auch in guter Gesellschaft, werden doch in den Männern des Gefolges der Könige in diesem Tafelbild Porträts von Zeitgenossen vermutet.2
Mit diesen Beobachtungen soll nicht zum Ausdruck gebracht werden, dass die Autorin in der Figur tatsächlich ein Selbstbildnis Rossellis sieht – die Figur vereint jedoch genügend Auffälligkeiten in sich, um eingehendere Untersuchungen lohnend scheinen zu lassen.
Literatur
Zitiervorschlag:
Gstir, Verena: Anbetung der Könige (Katalogeintrag), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/katalogeintrag/rosselli-cosimo-anbetung-der-konige-um-1475-bis-1480-florenz-galleria-degli-uffizi/ (05.12.2025).