Inhaltsverzeichnis
Objekt
Bildrechte
| Detailtitel: | Enthauptung des Johannes (Teil von: Johannes-Altar) |
| Alternativtitel Deutsch: | Enthauptung Johannes des Täufers |
| Titel in Originalsprache: | Onthoofding van Sint John |
| Titel in Englisch: | Beheading of John the Baptist |
| Datierung: | um 1455 |
| Ursprungsregion: | altniederländischer Raum |
| Lokalisierung: | Deutschland; Berlin; Gemäldegalerie |
| Lokalisierung (Detail): | Inventarnummer: 534B; Gemäldegalerie, Hauptgeschoss, Raum IV |
| Medium: | Altarbild; Tafelbild |
| Material: | Öl |
| Bildträger: | Holz (Eiche) |
| Maße: | Höhe: 78,7 cm; Breite: 49,2 cm |
| Ikonografische Bezeichnung: | Johannes der Täufer (Baptista), der Vorläufer (Prodromos): Enthauptung; Gastmahl des Herodes |
| Iconclass: | 73C1333 – The beheading of John the Baptist; 73C1337 – the head of John the Baptist brought to or Lying on the banqueting table |
| Signatur Wortlaut: | ohne |
| Datierung Wortlaut: | ohne |
| Auftraggeber/Stifter: | unbekannt |
| Provenienz: | 1850 Ankauf (zwei Tafeln aus der Versteigerung der Sammlung von König Wilhelm II. von Holland und eine Tafel in England) |
| Zugänglichkeit zum Entstehungszeitpunkt: | unbekannt |
Zur Gesamtikonografie des Altars1 und zur Provenienz.2
Verweise
Delenda 1988, 126–137.↩︎
https://id.smb.museum/object/866581/johannesaltar (14.4.2024).↩︎
Bildnis 1
| Lokalisierung im Objekt: | letzte Figur hinter dem Tisch des Gastmahls des Herodes |
| Ausführung Körper: | Halbfigur stehend |
| Ausführung Kopf: | Dreiviertelporträt |
| Ikonografischer Kontext: | Assistenzfigur beim Gastmahl des Herodes |
| Blick/Mimik: | blickt nach rechts vorne |
| Gesten: | Hände nicht sichtbar |
| Körperhaltung: | aufrecht; leicht nach rechts ausgerichtet |
| Interaktion/Raum-, Bildraumbeziehung/ Alleinstellungsmerkmal: | Paarbildung mit einem weiteren Mann (das letzte Paar einer Reihe von Assistenzfiguren, die sich vom Bereich außerhalb des architektonischen Innenraums rechts, über die innere Raumflucht nach hinten bis zum Tisch des Herodes erstreckt); weitgehend von vorderen Figuren überschnitten; gemeinsam mit dem zweiten Mann hinter einer architektonischen Abgrenzung hinter dem Tisch in einer Ecke des Raumes |
| Kleidung: | dunkle Kopfbedeckung |
| Zugeordnete Bildprotagonisten: | Mann rechts vor der Figur, evtl. der Stifter, vorgeschlagen von Kemp |
Forschungsergebnis: Weyden, Rogier van der
| Künstler des Bildnisses: | Weyden, Rogier van der |
| Status: | Einzelmeinung |
| Status Anmerkungen: | Kemp, der ein mögliches Selbstbildnis in der hinteren Figur thematisiert, relativiert seine These, indem er einschränkend anführt, dass die Kleinheit dieses Protagonisten kein definitives Urteil zulässt. In der vorliegenden Datenbank wird das Bildnis auf Basis dieser unbestimmten Zuweisung als kryptomorphe Inszenierung gewertet; der Katalogeintrag ist entsprechend fragmentarisch gehalten. |
| Typ | Autor/in | Jahr | Referenz | Seite | Anmerkungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Erstzuschreibung | Kemp | 1996 | Kemp 1996 – Die Räume der Maler | 141f | - |
Kemp (1996) vergleicht einen Protagonisten in hinterster Ebene am Tisch des Herodes mit dem hl. Lukas in der Lukas-Madonna, den er als Rollenporträt Rogier van der Weydens einschätzt, und stellt in den Raum, dass es möglich wäre, diesen in der Figur in der Johannes-Tafel wiederzuerkennen. Zwar lasse das kleine Format kein definitives Urteil zu, so der Autor einschränkend, dennoch könnte der hinterste Mann als der Maler gewertet werden, der seinen Begleiter ins Bild einführt. Dieser wiederum repräsentiere einen Betrachter –, möglicherweise den Stifter.1
Verweise
Kemp 1996, 141f.↩︎
Chronotopos und Figurenabfolge
Wie Kemp ausführt, ist der chronotopische Aufbau der Johannes-Tafel des Johannes-Altars Rogier van der Weydens durch eine Reihe paarweise auftretender Protagonisten unterstützt, deren letztes Paar im hinteren Bereich den Maler und den Stifter darstellen könnte. Diese sehr verlockende These kann nicht verifiziert werden, wie der Autor selbst einräumt. Akzeptiert man allerdings die Idee einer Selbstdarstellung Rogier van der Weydens, ließe sich eine Verbindung zum Gemälde gleichen Themas von Rueland Fruauf d. J. im Klosterneuburger-Altar herstellen: Auch bei Rueland entwickelt sich der Raum über verschiedene Kompartimente in die Tiefe und wie bei Rogier sind diese mit wiederkehrenden Figuren bespielt. Im Klosterneuburger-Altar handelt es sich dabei um einen schwarzgekleideten Mann im vorderen Bereich, der als Selbstdarstellung identifiziert wurde und sich möglicherweise als multiple Selbstinszenierung wiederholt, indem er sowohl am Tisch des Herodes als auch als Rückenfigur in der hintersten Ebene des Bildes erscheint.
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Enthauptung des Johannes (Katalogeintrag), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/katalogeintrag/weyden-rogier-van-der-enthauptung-des-johannes-um-1455-berlin-gemaldegalerie/ (05.12.2025).