Bellini, Jacopo
Bildrechte
| Weitere Namen: | Bellini, Iacopo; Bellini Giacomo |
| Geburt: | um 1400 |
| Tod: | um 1470 bis 1471 |
| Lexika: | AKL | GND |
| Anmerkungen: | Geburts- und Sterbeort des Malers sind nicht exakt überliefert, vermutlich handelt es sich aber jeweils um Venedig. |
Jacopo Bellini – Oberhaupt der venezianischen Malerfamilie
Jacopo Bellini, der Vater von Gentile Bellini und Giovanni Bellini, leitete die Werkstatt der berühmten venezianischen Künstlerfamilie, bis diese nach seinem Tod von Gentile übernommen wurde. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts, insbesondere an der Wende zum 16. Jahrhundert und darüber hinaus prägte die Familie Bellini die Malerei in Venedig maßgeblich.1 Das Werk Jacopos ist großteils verloren, weshalb auch ein von Vasari in den Lebensbeschreibungen der Maler erwähntes mögliches Selbstporträt keinem erhaltenen Werk zugeordnet werden kann.2 Zu den „ersten Arbeiten, welche dem Jacopo Ruhm erwarben“ zählt laut Vasari „eine Tafel, welche er [Jacopo] nach Verona schickte, die Passion Christi mit vielen Figuren darstellend, unter welchen er selbst sich nach der Natur abbildete“.3
Zudem wurden verschiedentlich Vermutungen geäußert, Jacopo könnte in Historiengemälden seiner Söhne porträtiert worden sein. So wird etwa vorgeschlagen, dass Gentiles Prozession auf dem Markusplatz ein Familienbild enthalten könnte: Jacopo wäre dabei als weißhaariger alter Mann, und wie Gentile und Giovanni in auffälligem Rot gekleidet im linken vorderen Bereich zwischen seinen Söhnen dargestellt.4 Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Jacopo – möglicherweise symbolisch – in der Rolle des hl. Joseph in Giovanni Bellinis Darbringung Christi im Tempel5 abgebildet ist, einem Gemälde, das verschiedene Familienmitglieder zeigt und in engem Zusammenhang mit einem gleichnamigen Werk6 Andrea Mantegnas steht.7 Mantegna war der Gatte von Nicolosia Bellini, Giovanni Bellinis Schwester.
Trotz dieser Thesen zu möglichen Bildnissen Jacopos, die jeweils in Verbindung mit potenziellen Selbstbildnissen seiner Söhne stehen, ist kein verifizierbares Porträt Jacopos überliefert. Im vorliegenden Beitrag wird die Figur des hl. Joseph der Darbringung Christi symbolisch als Leitmotiv vorangestellt.
Verweise
Zur Biografie der Familie Bellini vgl. u. a. Meyer zur Capellen 1985, 9–13.↩︎
Vgl. Vasari (hg. von Schorn/Förster 2010), 241–249, zum Verlust der Arbeiten von Jacopo 242 (Anm. 99).↩︎
Ebd., 242. Zu Bezugnahmen zu Vasaris Vermerk und zum möglichen verlorenen Selbstdarstellung Jacopos vgl. u. a. Brown 2000, 58; Eisler 1989, 266, 526; Gigante 2010, 113; Rearick 2002, 152f.↩︎
Vgl. u. a. Horký 2003, 75–77; Marschke 1998, 90f.↩︎
Giovanni Bellini, Darbringung Christi im Tempel, 1460er Jahre, Venedig, Fondazione Querini Stampalia.↩︎
Andrea Mantegna, Darbringung Christ im Tempel, um 1454, Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie.↩︎
Zu den Porträts in der Darbringung Bellinis vgl. u. a. Lightbown 1986, 405.↩︎
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Bellini, Jacopo (Künstler), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/kuenstler/bellini-jacopo/ (05.12.2025).