Bouts d. J., Dieric
Bildrechte
| Weitere Namen: | Dierick Bouts; Dierick Bouts der Jüngere; Dirck Bouts; Thierry Bouts; Meister der Perle von Brabant (?) |
| Geburt: | 1448 in Löwen |
| Tod: | 1491 in Löwen |
| Lexika: | AKL | GND |
Dieric Bouts d. J., Sohn von Dieric Bouts d. Ä. und Bruder von Albrecht Bouts, zählt zu den Malern des Bouts-Kreises, für den eine eindeutige Trennungen zwischen den Werken nicht immer möglich ist.1 Das Triptychon zur Anbetung der Könige, die sogenannte Perle von Brabant, auf dessen Mittelbild eine Selbstdarstellung thematisiert ist, wird teils Dieric d. J. und teils seinem Vater zugeschrieben. Das Gemälde, das nach Panofsky unabhängig von seinem Autor „more Boutsian than Bouts himself“ entspricht,2 ist in der vorliegenden Datenbank bei den Einträgen zu Dieric Bouts d. Ä. zu finden. Ebenso verhält es sich mit einer mutmaßlichen Selbstdarstellung im Erasmusaltar von Bouts d. Ä.,3 den Wauters (1912) Bouts d. J. zuschreibt. In der Figur in der hintersten Ebene will Wauters ein Bildnis des Malers sehen, somit ein Porträt des Künstlers als 22- oder 23-jähriger Mann.4 Diese These zur Figur, die sonst allenfalls als mögliche Selbstdarstellung des Vaters interpretiert wird, wurde in der Forschung nicht weiterverfolgt. Ein weiteres mögliches Bildnis fraglicher Zuschreibung ist von Schöne thematisiert worden. Der Autor analysierte die Aufzeichnungen der Historiker Molanus (1575) und Miraeus (1608), die jeweils von einem Bildnis des Meisters mit seinen Söhnen berichten, und kommt zu dem Schluss, dass in beiden Fällen dasselbe Bild gemeint sei, das, so Schöne „vielleicht die Grabtafel des in der Franziskanerkirche begrabenen Meisters war.“ Ob es sich dabei um ein Selbstporträt von Dieric d. J. oder um ein vom Sohn gemaltes Porträt von Dieric d. Ä. handelte, bleibt offen.5 Hinweisen Starings zufolge existieren zudem Porträts von Dieric d. J. in Gemälden von Abrecht Bouts, die im Rahmen der Selbstporträtforschung thematisiert sind: Dabei handelt es sich um ein mögliches Porträt von Dieric d. J. auf dem linken Seitenflügel des Triptychons zur Himmelfahrt Mariens,6 in dem Albrecht sein Stifterbild verewigte, sowie um ein posthumes Porträt im Brüsseler Abendmahl.7 Letzteres ist ein Bildnis, das an anderer Stelle als eine Selbstdarstellung von Albrecht interpretiert wird.8
Das Bildnis, das als Porträtbild des Malers angezeigt wird, ist jenes, das sich in der Servierluke des Abendmahl-Altars von Dieric Bouts d. Ä. befindet und das verschiedentlich als Porträt Dieric Bouts d. J. angesehen wird.
Verweise
Buijsen 2021. Vgl. weiterführend den Vortext zu Dieric Bouts d. Ä..↩︎
Panofsky 1971, 319.↩︎
Obwohl das Triptychon nicht umfassend dokumentiert ist und die Zuschreibung an Dieric Bouts d. Ä. erst Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte, wurde diese in der Folge nur von Wauters bestritten. Vgl. weiterführend Comblen-Sonkes 1996, 107, gleichlautend 180.↩︎
Wauters 1912, 66.↩︎
Vgl. u. a. Schöne 1938, 157, zu den Quelltexten vgl. 249 (Dok. 92), 249f (Dok. 93); Smeyers/Buyten 1975.↩︎
Albrecht Bouts, Triptychon zur Himmelfahrt Mariens (Detail: Stifterbild), um 1495–1500, Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique.↩︎
Staring 1947, 185f. Vgl. weiterführend den Vortext zu Albrecht Bouts.↩︎
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Bouts d. J., Dieric (Künstler), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/kuenstler/bouts-d-j-dieric/ (05.12.2025).