Frueauf d. J., Rueland
| Weitere Namen: | Meister von Klosterneuburg; Rueland Frueauf der Jüngere |
| Geburt: | um 1470 in Salzburg (?) |
| Tod: | um 1547 in Passau |
| Lexika: | AKL | GND |
Rueland Frueauf d. J. – Neuentdeckungen
Das Oeuvre Rueland Frueauf d. J. wurde 2017 im Rahmen der Ausstellung Rueland Frueauf d. Ä. und sein Kreis im Oberen Belvedere Wien präsentiert. Der begleitende Katalog zur Ausstellung stellt das erste einschlägige Werk zum Oeuvre des Frueauf-Kreises seit Baldass dar1 und er ist nach Stange eine wesentliche Publikation zum Gesamtwerk von Rueland Frueauf d. J.2 Im Werk Frueauf d. J. verschmelzen österreichische, deutsche und niederländische Einflüsse.3
Die hier diskutierten Figuren im Werk Rueland Frueauf d. J. fanden in der Forschungslandschaft wenig Beobachtung; entsprechend wenige Überlegungen gibt es zu möglichen integrierten Selbstdarstellungen. Zu den wesentlichsten Positionen in seinem überschaubaren Werk zählen die ihm seit Schmid4 zugewiesenen Tafeln des Johannes- und Passionsaltars von Klosterneustift.5 Im vorliegenden Rahmen werden für die Tafeln dieses Altars zwei Selbstporträts (in: Gefangennahme des Täufers; Enthauptung des Täufers), sowie drei mögliche kryptomorphe Anspielungen auf den Maler (in: Enthauptung des Johannes; Christus am Ölberg) behandelt. All diese Bildnisse stehen in formalem Zusammenhang – ihre jeweiligen Identifikationen bedingen sich gegenseitig. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bietet das Porträt in der Gefangennahme des Täufers, dessen Identifizierung als Selbstporträt durch die beigestellte Signatur des Meisters erleichtert ist.6
Neben den genannten Darstellungen findet auch ein Bildnis in der Kreuzigung Eingang in die Datenbank. Zudem ist ein mögliches Selbstbildnis bei Rueland Frueauf d. Ä. in der Geißelung Christi als Fallbeispiel aufgenommen.
Verweise
Baldass 1946.↩︎
Vgl. Stange 1964, 62–67; Stange (hg. von Rossacher 1971) sowie Rollig/Blauensteiner 2017.↩︎
Zu Frueaufs künstlerischer Herkunft vgl. u. a. Blauensteiner, 38–46, bes. 46. Unter Berücksichtigung der wesentlichsten Forschungsmeinungen resümiert Blauensteiner, Frueauf d. J. stehe in Salzburger Tradition (bes. in der Nachfolge von Conrad Laib) und habe wesentlichen, prägenden Input durch den Nürnberger Pleydenwurff-Kreis erfahren, über den die Vermittlung altniederländischer Entwicklungen ermöglicht wurde.↩︎
Schmid 1904.↩︎
Zu biografischen Details und Quellen zum Maler und seiner Verbindung zum Stift vgl. Grall 2017. Zum Johannes- und Passionsaltar vgl. zuletzt Blauensteiner 2017a.↩︎
Zu Signaturen und Monogrammen im Werk des Frueauf-Kreises vgl. Kohn 2017. Zur Gesamterfassung der möglichen Selbstinszenierungen Frueauf d. J. vgl. weiterführend Krabichler 2024, 216–222. Ich danke Lukas Madersbacher für seine Hinweise auf Selbstdarstellungen von Rueland Frueauf d. J., vgl. Madersbacher 2017.↩︎
Zugehörige Objekte
Christus am Ölberg
Frueauf d. J., Rueland
vor 1500
Österreich; Klosterneuburg; Stiftsmuseum
Enthauptung Johannes des Täufers
Frueauf d. J., Rueland
vor 1500
Österreich; Klosterneuburg; Stiftsmuseum
Gefangennahme Johannes des Täufers
Frueauf d. J., Rueland
vor 1500
Österreich; Klosterneuburg; Stiftsmuseum
Kreuzigung Christi
Frueauf d. J., Rueland
1496
Österreich; Klosterneuburg; Stiftsmuseum
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Frueauf d. J., Rueland (Künstler), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/kuenstler/frueauf-d-j-rueland/ (05.12.2025).