Gent, Joos van

Joos van Gent, ein biografisch nur wenig erfasster niederländischer Maler, verdingte sich für längere Zeit in Italien. Er verließ seine Heimat zwischen 1469 und 1470, ist von April 1473 bis März 1475 in den Diensten des Herzogs von Urbino, Federigo da Montefeltro, dokumentiert und schuf in dieser Zeit u. a. das Altarbild Einsetzung des hl. Abendmahls.¹ Das Werk des Malers ist ein Beispiel für die Rezeption flämischer Malerei an italienischen Höfen, die mit dem Ableben des Herzogs von Urbino allerdings ein Ende fand.² Im Kontext des Gemäldes sind wenige und unbestimmte Notizen zu einer möglichen Selbstdarstellung des Malers überliefert, die in der Forschung aber keinen Widerhall finden – daraus resultiert ein äußerst kurzer Eintrag in der Datenbank.

Van Gents Bedeutung zeigt sich auch in der Vita von Hugo van der Goes. 1465, noch vor seinem Weggang, bürgte Joos van Gent für van der Goes und empfahl ihn für eine Aufnahme in die Lukasgilde.³ Eine mögliche und eventuell daraus resultierende Porträtdarstellung von Joos van Gent im Monforte-Altar, in einer auch als Selbstdarstellung von Hugo van der Goes vorgeschlagenen Figur, ist im entsprechenden Eintrag bei Hugo van der Goes vermerkt. Eine weitere und äußerst schwierig nachvollziehbare Thematisierung von Joos van Gent ergibt sich aus einer frühen Fehlzuweisung des Bouts’schen Abendmahl-Altars und ist im entsprechenden Eintrag bei Dieric Bouts aufgearbeitet.