Lochner, Stefan
Bildrechte
| Weitere Namen: | Stephan Lochner; Étienne Lochner; Stefan van Constans; Stefan van Costans; Meister Steffen; Stephan van Constans; Stefan Lochener; Stefan Loechener; Stefan Loychener |
| Geburt: | um 1400 bis 1410 in Meersburg |
| Tod: | 1451 in Köln |
| Lexika: | AKL | GND |
Mögliche Selbstdarstellungen von Stefan Lochner
Für zwei Gemälde aus dem Oeuvre Stefan Lochners – den Altar der Stadtpatrone1 und die Darbringung im Tempel2 – sind unbestätigten Thesen zufolge mögliche Selbstdarstellungen vorgeschlagen, die in der Folge angeführt aber nicht weiterverfolgt werden.
Im Altar der Stadtpatrone befindet sich ein mögliches Porträt des Malers im linken Bildbereich des Hauptaltarbildes, unmittelbar neben dem Thron Mariens. Individualisierung erfährt die Figur durch Alterswarzen im Gesicht und Fragmente von Schriftzeichen auf dem Hut (SY).3 Eine alternative These besagt, der Maler habe sich möglicherweise in der Gestalt des jüngsten Königs auf der gegenüberliegenden Seite eingebracht, während es sich bei dem Mann mit der Warze um einen Gehilfen Lochners handeln könnte.4
Im Fall der Darbringung ist ein integriertes Ehebildnis Lochners vorgeschlagen.5 Der Maler zeige sich mit seiner Gattin links und rechts des Altars. Dabei ist gerade die Frau äußerst auffällig in einem roten Kleid und mit Hörnerfriseur inszeniert. Ein Vergleich mit dem autonomen Bildnis von Margareta von Eyck, die in ähnlichem Gewand und mit gleicher Haartracht erfasst ist, drängt sich auf. Margaretas Porträt korrespondiert mit dem formal getrennten Männerporträt mit rotem Turban,6 einem Selbstbildnis ihres Mannes Jan van Eyck.
Verweise
Stefan Lochner, Altar der Stadtpatrone, um 1442, Köln, Hohe Domkirche St. Petrus. Zum Altar der Stadtpatrone mit Fokus auf seinem bildtheoretischen Gehalt vgl. Krabichler 2024, 196–198.↩︎
Stefan Lochner, Darbringung im Tempel, 1447, Darmstadt, Hessisches Landesmuseum.↩︎
Zu Thesen zum Mann als mögliches Selbstporträt vgl. u. a. Schaefer/Saint-George 2014, 178–181.↩︎
Vgl. Schaller 2021, bes. 52, die von einer Dreifachdarstellung Lochners in Gestalt des Caspar, als Träger eines Banners und als König Melchior ausgeht und den Mann mit der Signatur als Maler Y S ansieht.↩︎
Zu Ehebildnissen und Porträts von Gattinnen im Norden und zum möglichen Ehebildnis Lochners vgl. u. a. Suckale 1998, 194f, zu möglichen Ehebildnissen in der vorliegenden Datenbank vgl. u. a. Hans Memlings Ursulaschrein bzw. Derick Baegerts Dortmunder Kreuzigung. Zu Thesen zu Eheporträts im Rahmen von Überlegungen zu Mehrfachdarstellungen von nordischen Malern vgl. Schallers unveröffentlichtes Skript zu Hans Fries, in dem die Autorin auch Bildnisse von Ehefrauen von verschiedenen Malern, darunter etwa Derick Baegert, Hans Fries und Friedrich Herlin thematisiert und dabei auf die Farbe Grün in der Bekleidung der Damen eingeht. Vgl. Schaller 2021, bes. 44–47, 49, 51f, 59, 72, 133–139.↩︎
Vgl. weiterführend den Eintrag zu Jan van Eyck.↩︎
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Lochner, Stefan (Künstler), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/kuenstler/lochner-stefan/ (05.12.2025).