Mansueti, Giovanni di Niccolò

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Tod: 1526 bis 1527
Schaffenszeit:Das Geburtsjahr von Giovanni Mansueti ist unbekannt, er ist aber jedenfalls seit dem 22. Juli 1485 nachweisbar.
Lexika: AKL | GND

Ein Künstler mit Forschungspotenzial

Das Geburtsjahr Giovanni Mansuetis ist unbekannt, in Venedig ist er aber jedenfalls seit dem 22. Juli 1485 nachgewiesen, auch das genaue Datum seines Ablebens ist nicht genau festzumachen – dieses lässt sich nur auf einen ungefähren Zeitraum zwischen dem 26. September 1526 und dem 26. März 1527 eingrenzen. Mansueti dürfte von Gentile Bellini ausgebildet worden sein, als dessen Schüler er sich selbst in seinen Inschriften bezeichnet (so etwa in Das Wunder der Kreuzesreliquie auf dem Campo San Lio) und als dessen Nachfolger er auch in der Forschung betrachtet wird, wobei auch Einflüsse von Vittore Carpaccio erkennbar sind. Mansueti dürfte über gute Beziehungen zum venezianischen Patriziat verfügt haben, erhielt er doch zahlreiche öffentliche Aufträge und war an der Dekoration mehrerer Scuolen beteiligt. Gerade seine großformatigen Werke für Zyklen der Scuola Grande di San Giovanni Evangelista um die Jahrhundertwende vom Quattro- zum Cinquecento sowie der Scuola Grande di San Marco in den Jahren vor seinem Ableben gelten als seine Hauptwerke.

Während die Lebensdaten des Künstlers nur vage greifbar sind, sind seine Werke recht gut dokumentiert – insbesondere durch sein verhältnismäßig konsequentes Signieren derselben. Ein Werk sticht diesbezüglich hervor, nämlich das Das Wunder der Kreuzesreliquie auf dem Campo San Lio, in dem sich Mansueti selbst mit einem Cartellino in der Hand darstellt. Zwar ist die Forschungslage zu Giovanni Mansueti und seinem Werk1 noch ausbaufähig und bietet noch Spielraum für tiefergehende Analysen, jedoch ist das genannte Selbstporträt bislang ohne Gegenstimme anerkannt. Es wird in der Forschung sogar mehrfach als Vorzeigebeispiel für Venedig hervorgehoben, weil hier mehrere Mechanismen gleichzeitig bedient werden und der Künstler durch die Inschrift auf dem Cartellino relativ eindeutig ausgewiesen ist.2 Ein weiteres vorgeschlagenes Selbstporträt des Künstlers in der Wundersamen Heilung der Tochter des Benvegnudo wird ebenfalls von mehreren WissenschaftlerInnen als möglich erachtet, dieses Gemälde fällt aber nicht mehr in den von dieser Datenbank abgedeckten Zeitrahmen.

Verweise

  1. Eine Ausnahme stellt hier Gabriele Matinos umfangreicher Beitrag exklusiv zu Giovanni Mansuetis Gemälde Wunder der Kreuzrelique am Pont San Lio bzw. seinem geschichtlichen Hintergrund und dem Entwurfs- bzw. Entstehungsprozess dar (Matino 2010).↩︎

  2. Für einen Überblick über Mansuetis Leben und Werk sowie weiterführender Literatur dazu siehe Stolz 2015.↩︎

Zugehörige Objekte

Literatur

Stolz, Steffen: Mansueti, Giovanni di Niccolò, in: Beyer, Andreas/Savoy, Benedicte/Tegethoff, Wolf (Hg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. MANDELSTAMM - MATIELLI (AKL, 87), Berlin/Boston 2015, 72–73.

Zitiervorschlag:

Mangard, Désirée: Mansueti, Giovanni di Niccolò (Künstler), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/kuenstler/mansueti-giovanni-di-niccolo/ (05.12.2025).