Uccello, Paolo

Bildrechte
Weitere Namen:Uccello; Paolo di Dono; Di Dono Paolo; Paolo
Geburt: 1397 in Florenz
Tod: 1475 in Florenz
Lexika: AKL | GND

Paolo Uccello gehört zu den bedeutendsten Künstlern der Florentiner Renaissance und wird auch von Vasari in seinen Viten gewürdigt. Sein Eintrag in der zweiten Ausgabe der Viten wird durch ein Porträt geschmückt, welches Cristoforo Coriolano nach den Vorzeichnungen Vasaris in Holz geschnitten hat. Es zeigt Uccello als älteren Mann mit langem, gegabeltem Bart.1 Dieses Porträt ähnelt sehr der Darstellung Uccellos auf der Louvre-Tafel, auf welcher fünf Florentiner Künstler abgebildet sind.2 Die Urheberschaft der Tafel ist unsicher. Vasari selbst schreibt sie in der ersten Ausgabe noch Masaccio, in der zweiten Paolo Uccello zu und thematisiert ein Selbstporträt – Uccello habe „sich selbst für die Perspektive und die Darstellung von Tieren“ auf der Tafel dargestellt.3 Inzwischen geht man jedoch von einem anonymen Maler vom Beginn des 16. Jahrhunderts aus.4 Auch die Zuordnungen der Namen zu den entsprechenden Künstlern sind noch nicht abschließend geklärt, bei der zweiten Figur von links mit dem auffallenden Bart muss es sich nicht um Uccello handeln.5 Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich daher bei dieser Darstellung nicht um ein Selbstporträt des Künstlers.

Ebenfalls als bärtiger alter Mann tritt die Figur des Noah auf dem Fresko Sintflut und Rückgang der Wasser im Chiostro Verde der Kirche Santa Maria Novella in Florenz auf, welche als Selbstbildnis des Künstlers thematisiert wurde. Ein weiteres integriertes Selbstporträt wird in einer Figur der Szene des Tempelgangs Mariens in der Cappella dell’Assunta im Dom von Prato vermutet. In derselben Kapelle soll Andrea di Giusto die Züge seines Meisters in einer falkentragenden Figur verewigt haben.6 Der gut sichtbare Falke wird dabei als Hinweis auf den Nachnamen des Künstlers gelesen, „il ritratto esplicato dal volatile così bene in vista, di Paolo Uccello“7. Nach Vasari habe er den Namen Uccello durch seine Vorliebe für Vögel bekommen.8

Verweise

  1. Cristoforo Coriolano, Frontispiz mit dem Porträt Paolo Uccellos, aus den Viten von Giorgio Vasari, 1568.↩︎

  2. Zu weiteren Informationen zur Tafel im Louvre vgl. den Eintrag zu Masaccio.↩︎

  3. Vasari/Lorini/Gründler 2012, 34.↩︎

  4. Minardi 2017, 12.↩︎

  5. Joost-Gaugier 1974, 237 (Anm. 5). Schon Vasari ändert seine Zuordnungen von der ersten auf die zweite Ausgabe.↩︎

  6. Andrea di Giusto, Die Auffindung der hl. Stephanus und Laurentius, 1434–1435, Prato, Dom, Cappella dell’Assunta.↩︎

  7. Padoa Rizzo 1997, 46.↩︎

  8. Vasari/Lorini/Gründler 2012, 23.↩︎

Zugehörige Objekte

Literatur

Joost-Gaugier, Christiane L.: Uccello's „Uccello“. A Visual Signature, in: Gazette des Beaux-Arts, 84. Jg. 1974, H. 1269, 233–238.
Minardi, Mauro: Paolo Uccello, Mailand 2017.
Padoa Rizzo, Anna: La Cappella dell'Assunta nel Duomo di Prato, Prato 1997.
Vasari, Giorgio/Lorini, Victoria/Gründler, Hana: Das Leben des Florentiner Malers Paolo Uccello. Vita di Paolo Uccello. Pittor Fiorentino (1568), in: Gründler, Hana/Wenderholm, Iris (Hg.): Das Leben des Paolo Uccello, Piero della Francesca, Antonello da Messina und Luca Signorelli. Neu übersetzt und kommentiert, Berlin 2012, 17–35, 99–116.

Zitiervorschlag:

Rupfle, Harald: Uccello, Paolo (Künstler), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/kuenstler/uccello-paolo/ (05.12.2025).