Projekt Metapictor: Inhalt, Fördergeber & Unterstützer, Forschende, Metadaten
METAPICTOR | Integrierte Selbstbildnisse in der Malerei des 15. Jahrhunderts – Eine systematische Erfassung
Das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds geförderte Forschungsprojekt (FWF-Einzelprojekt P 33552) am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck widmete sich unter der Leitung von Lukas Madersbacher erstmals der systematischen Untersuchung integrierter Selbstbildnisse – der porträthaften Selbstdarstellung von Malern[1] im Kontext ihres eigenen Werks (Laufzeit: 2020–2025).
Elisabeth Krabichler, promoviert an der Universität Innsbruck zum Thema Selbstporträts, ist die zentrale Mitarbeiterin des Projekts. Sie verantwortet die inhaltliche Konzeption und Betreuung der Datenbank Metapictor, die erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme integrierter Selbstbildnisse in der europäischen Malerei des 15. Jahrhunderts ermöglicht.
Lesen Sie die vollständige Projektbeschreibung.
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Untersuchung von Selbstdarstellungen von Malern innerhalb narrativer Bildszenen der Wand- und Tafelmalerei des 15. Jahrhunderts in Italien, dem deutschsprachigen Raum und den Niederlanden. Ziel ist die systematische Erfassung und Analyse dieser spezifischen Porträtgattung, die ein bedeutendes Phänomen künstlerischer Selbstrepräsentation darstellt.
Im Fokus des Projekts steht die Vielfalt der Erscheinungsformen und Funktionen integrierter Selbstporträts, deren Bedeutung in der Ambiguität zwischen Künstlerfigur und Bildfigur, Subjekt und Objekt verankert ist. Besondere Aufmerksamkeit gilt den ästhetischen und ikonografischen Merkmalen, die die Sonderrolle des Malers im Bild hervorheben. Dazu zählen unter anderem Blickkontakte, Gesten, Positionierungen an Bildschwellen sowie formale Differenzierungen wie Spiegelungen. Die im Rahmen des Projekts entwickelte Datenbank Metapictor dokumentiert diese Bildnisse systematisch und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Klärung der Bedeutung und Entwicklung des integrierten Selbstporträts. Sie bildet zugleich eine fundierte Grundlage für weiterführende Forschungen.
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die kritische Auseinandersetzung mit der Identifikation potenzieller Selbstporträts. Da nur wenige der untersuchten Bildnisse zweifelsfrei als Selbstporträts zu bestimmen sind, werden auch Darstellungen berücksichtigt, deren Status als Künstlerbild unsicher bleibt. Zudem werden Bildnisse von anonymen Malern oder solchen, die nur über Notnamen bekannt sind, in die Analyse einbezogen. Um ein umfassendes Bild der künstlerischen Selbstinszenierungen zu zeichnen, werden verwandte Darstellungsformen wie autonome Selbstporträts, Stifterbilder und Lukasbilder ebenfalls in den Untersuchungen einzelner Künstler thematisiert. Die Bewertung der Bildnisse erfolgt auf Basis des aktuellen Forschungsstandes und unter Berücksichtigung der spezifischen Kontexte.
Für weiterführende Informationen zum Thema des integrierten Selbstporträts lesen Sie bitte das beigefügte Dokument: Das integrierte Selbstbildnis. Der Maler im Bild – der Maler in Metapictor.
FÖRDERGEBER UND UNTERSTÜTZER
Das Forschungsprojekt Metapictor | Integrierte Selbstbildnisse in der Malerei des 15. Jahrhunderts – Eine systematische Erfassung wurde vom FWF mit einer Fördersumme von € 406.215,60 bewilligt (Einzelprojekt P 33552).
Unterstützung erhielt das fünfjährige Projekt durch die renommierten WissenschaftlerInnen Prof. Dr. Andreas Beyer (Universität Basel), Prof. Dr. Stephen J. Campbell (John Hopkins Universität, Baltimore), Prof. Dr. Susanne Wegmann (TH Köln) und Prof. Dr. Wolfgang Augustyn (ZI für Kunstgeschichte, München).
FORSCHUNGSTEAM
Projektleitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Lukas Madersbacher
Führende Mitarbeiterin: Dr. Elisabeth Krabichler MA
Temporäre MitarbeiterInnen:
Kari Fankhauser (studentische Mitarbeiterin), Mag. Verena Gstir MA (Fokus: Textbeiträge), Dr. Désirée Mangard (Fokus: Textbeiträge), Mag. Harald Rupfle MA (Fokus: Textbeiträge), Sonja Schlögl (Fokus: Datenkontrolle und -archivierung)
METADATEN ZUM PROJEKT
Die Datenbankstruktur sowie die erhobenen Daten (mit Ausnahme des Bildmaterials) wurden im Forschungsdatenrepositorium (10.48323/50nqk-0vm95) der Universität Innsbruck archiviert und zur Nachnutzung bereitgestellt. Auf der Website Metapictor wird eine fortlaufend aktualisierte Version veröffentlicht. Änderungen und Ergänzungen werden kontinuierlich eingepflegt.
[1] Da alle Beiträge zur neuzeitlichen Kunst männliche Künstler behandeln, wird in diesen Zusammenhängen auf die Verwendung geschlechtergerechter Sprache verzichtet.