Der Garten der Lüste (Hieronymus Bosch)
Bildrechte
Das Triptychon Garten der Lüste zählt, obwohl es keine Signatur trägt, zu den bekanntesten Werken Hieronymus Boschs und nimmt innerhalb der kunsthistorischen Forschung eine herausragende Stellung ein.
Das Retabel spannt einen inhaltlichen Bogen, der von der Schöpfung auf den äußeren Flügelbildern bis zur Darstellung der Hölle und der letzten Tage der Menschheit auf dem rechten Innenflügel reicht. Die zentrale Botschaft des Werks ist eine Warnung vor den Gefahren menschlicher Begierde, die von Gott geschaffen wurde und mit Adam und Eva als erstem Menschenpaar in die Welt trat, wie es auf dem linken Innenflügel dargestellt ist. Besonders faszinierend ist auch die Mitteltafel, die den sogenannten Garten der Lüste zeigt – eine lebendige und farbenfrohe Zusammenschau verschiedener Einzelszenen.1
Auf zwei Gemälden – der Höllentafel und der Mitteltafel – wurden mehrere Figuren als mögliche Selbstdarstellungen Boschs vorgeschlagen, die jeweils Teil von zusammengehörenden Szenen sind. Auf der Höllentafel handelt es sich dabei um den Kopf des Baummenschen und den Wirt, der aufgestützt im Körper dieser Gestalt sitzt. Auf der Mitteltafel werden zwei weitere Gestalten in Betracht gezogen: ein bekleideter Mann in der sogenannten pythagoräischen Höhle im rechten unteren Eck sowie ein anderer Protagonist in der danebenstehenden Gruppe, der zwischen einer Nonne und dem Johannesknaben positioniert in Richtung Bildpublikum blickt.
Verweise
Vgl. Ilsink u. a. 2016, 356–379; Marijnissen 1988, 84–153; Silver 2006, 21–80. Vgl. weiterführende Literaturangaben im Einführungstext zu Hieronymus Bosch sowie in den anhängigen Katalogeinträgen zur Mitteltafel und zum rechten Seitenflügel des Garten der Lüste.↩︎
Zugehörige Objekte
Literatur
Zitiervorschlag:
Krabichler, Elisabeth: Der Garten der Lüste (Hieronymus Bosch), in: Metapictor, http://explore-research.uibk.ac.at/arts/metapictor/ue-objekt/der-garten-der-luste-hieronymus-bosch/ (05.12.2025).